Mitglieder der Bechterew-Vereinigung trafen sich im Rieterpark, einem der grössten Parks Zürichs, zu einer besonderen Stunde: Gemeinsam begann man den Tag mit Yoga unter freiem Himmel. Der Park zeigte sich dabei von seiner besten Seite: strahlender Sonnenschein, frische Morgenluft und eine ruhige Atmosphäre schufen den idealen Rahmen, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Angeleitet wurden die Teilnehmenden von Leila Jatzkowski von der SVMB, einer zertifizierten Yoga-Lehrerin, die für diesen Anlass ein Yoga-Programm speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Morbus Bechterew – axSpA zugeschnitten hat. Mit grosser Ruhe und Einfühlungsvermögen führte sie durch eine Serie sanfter Bewegungen, Atemübungen und meditativer Sequenzen. Gerade am Morgen hat diese Praxis einen besonderen Wert. Viele Betroffene kennen die ausgeprägte Morgensteifigkeit, die bei Morbus Bechterew häufig auftritt. Durch gezielte Dehnungen, bewusstes Atmen und achtsame Bewegungen lässt sich diese Steifigkeit oft spürbar lösen. Nach der Stunde fühlten sich die Teilnehmenden nicht nur beweglicher, sondern auch wacher und leichter.
Bewegung in Gemeinschaft erleben
Neben der körperlichen Wirkung wurde auch die besondere Umgebung geschätzt. Der Rieterpark, eine grüne Oase in Zürich, bot nicht nur viel Platz, sondern auch eine friedliche Kulisse. Alte Bäume, weite Wiesen und das helle Morgenlicht gaben der Stunde eine Leichtigkeit, die viele als wohltuend empfanden. Die Resonanz auf das Angebot war durchweg positiv. Besonders geschätzt wurde die offene, ungezwungene Atmosphäre. Niemand musste etwas leisten oder sich beweisen, alle durften ausprobieren und ihre eigenen Grenzen respektieren. Für manche war es die erste Begegnung mit Yoga.
Wegen der guten Erfahrungen blieb es nicht bei diesem einen Treffen, und die SVMB bot eine weitere Stunde an – diesmal am Abend, ebenfalls im Rieterpark. Zudem sind im Frühling und Sommer des kommenden Jahres weitere Stunden geplant. Viele betonten, wie wertvoll es sei, sich in der Gruppe zu bewegen, voneinander zu lernen und neue Impulse mitzunehmen. Damit wurde deutlich: Yoga im Park ist nicht nur am Morgen eine bereichernde Erfahrung, sondern auch ein wohltuender Abschluss eines Tages.
Dass Yoga für Menschen mit Morbus Bechterew hilfreich sein kann, ist seit Längerem bekannt. Yoga-Übungen können Beweglichkeit, Atmung und Entspannung fördern und so helfen, Schmerzen zu lindern und Stress zu reduzieren. Entscheidend ist dabei, die Übungen an die individuellen Möglichkeiten anzupassen und auf Signale des Körpers zu achten. Eine regelmässige Praxis erhöht nicht nur die Flexibilität, sondern stärkt auch das mentale Wohlbefinden und verbessert die Lebensqualität. Diese Erkenntnisse decken sich mit dem, was die Teilnehmenden im Rieterpark erlebt haben.
Es braucht nicht viel
Die beiden Termine haben gezeigt, dass es nicht viel braucht, um wertvolle Impulse für Körper und Seele zu setzen: eine offene Haltung, ein Stück Natur, die Gemeinschaft und eine erfahrene Leitung. Für manche war es ein Einstieg, für andere eine Vertiefung. Alle aber nahmen das Gefühl mit, gestärkt und beweglicher zu sein. Sicher ist: Wer im Rieterpark dabei war, ging mit einem Lächeln, gelockerten Gelenken und einem Gefühl von Leichtigkeit nach Hause.

Bei idealen Bedingungen konnten die Mitglieder von der SVMB-Yogastunde profitieren.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 106 erschienen.