Gerhard Stampfler konnte die Abnahme seines Lungenvolumens fast von blossem Auge beobachten. «Jedes Jahr waren es ein paar Millimeter Brustumfang weniger», erzählt der 73-Jährige. Dabei ist er sehr sportlich. Seit vielen Jahren unternimmt er grosse Velotouren im In- und Ausland. Doch die Versteifung seiner Wirbelsäule und die damit einhergehenden Atemprobleme sind eine Tatsache, derer sich Gerhard Stampfler schon lange bewusst ist. Er kennt viele Betroffene in seinem Alter, deren Brustumfang praktisch gleich null ist. Deshalb betreibt er auch seit vielen Jahren aktive Atemtherapie, unter anderem mithilfe eines speziellen Geräts.
Während sich seine Beweglichkeit durch Sport und Bewegungstherapie besserte, spürte Gerhard Stampfler, wie sich sein Brustkorb immer enger anfühlte, die Rippen unbeweglicher wurden und sein Atemvolumen abnahm. «Die ersten Jahre nach der Diagnose waren schlimm», erzählt er. Doch wirklich bewusst wurde ihm seine Situation erst, als vier Jahre nach seiner Diagnose – im Alter von 54 Jahren – sein Rheumatologe das Wort «unheilbar» aussprach. Dies war ihm vorher nicht so bewusst, da die Schmerzen nach einem Schub ja auch immer wieder besser wurden. In diesem Moment ging ihm der Laden runter und er sagte sich: «Jetzt muss etwas gehen.» Seither vergeht keine Woche mehr ohne Bewegungstherapie und Sport. Da seine Kinder früher in der Leichtathlektik sehr aktiv gewesen waren, wusste er auch, dass man Atemübungen machen kann. Gemeinsam fanden sie im Internet eine Firma, die Atemgeräte verkauft. Als er dort anrief und sagte, dass er aus der Nordwestschweiz komme, wurde ihm eine Atemtherapeutin in Basel empfohlen, bei der er das Gerät ausprobieren könne. Nachdem er bei einem Pneumologen (Lungenfacharzt) vorstellig geworden war und dieser einen Bericht über die medizinischen Probleme von Gerhard Stampfler schrieb, wurde die Anschaffung des Atemtrainingsgeräts nachträglich auch von der Krankenkasse übernommen.